Oma will nach Thailand – Deutsche Rentner entfliehen der Altersarmut und entdecken Südostasien
Das Geld knapp, die Kinder weg, die Pflege schlecht. Viele Rentner können sich mit ihren Mini-Bezügen kein vernünftiges Altenheim in Deutschland leisten. Einige treffen eine radikale Entscheidung: ab nach Thailand! Das Land lockt mit Luxusheimen zu Schnäppchen-Preisen. Lebensabend unter Palmen – klingt traumhaft. Aber ist es das auch? Wolfgang Luck begleitet Ute, eine Rentnerin aus Buxtehude, beim Umzug nach Thailand. Und er erlebt mit, wie sie statt in einer Seniorenresidenz auf einer schlammigen Baustelle ankommt. Wir lernen auch Reinhard Effing kennen, der im Touristenhotspot Pattaya mit seiner „Thailady“ lebt und eine klare Idee von der Zukunft hat: „Wenn ich mal richtig krank werde, kann sie mich pflegen“. Und selbst für alzheimerkranke Patienten aus Deutschland gibt es jetzt Betreuungseinrichtungen in Thailand. Wir lernen Elisabeth kennen, die den Filmemacher mit der Frage konfrontiert: „Ich habe kein Gedächtnis mehr – können Sie mir nicht ein neues mitbringen?“.
Ein Film von Wolfgang Luck
Kamera: Rainer Friedrich
Schnitt: Karl-Heinz Satzger
Redaktion: Eva Witte (SWR), Sabine Reifenberg (NDR)
Produktion: a&o buero
Jahr: 2010
Oma bleibt in Thailand – Ein Wiedersehen mit den ausgewanderten deutschen Rentnern in Thailand
Oma bleibt in Thailand – Ein Wiedersehen mit den ausgewanderten deutschen Rentnern in Thailand
Wer krank wird, hat ein Recht auf eine Heilbehandlung. Dafür zahlen wir jeden Monat Krankenversicherungsbeiträge. Umso größer ist der Ärger, wenn die Kasse sich weigert Behandlungskosten zu übernehmen. Wolfgang Luck zeigt, wie sich Patienten, die von ihrer Krankenkasse alleingelassen wurden, gegen diese „Sparpolitik“ wehren.
Über ein Jahr lang begleitete er Brigitte, 56. Nach einem Schlaganfall ist sie halbseitig gelähmt geblieben. Doch die Kasse will die Reha nicht mehr zahlen. Sie sei „austherapiert“, ein Pflegefall, bei dem sich teure Reha-Behandlungen nicht mehr lohnen. Doch ihr Man gibt nicht auf und kämpft erfolgreich für die Rechte seiner Frau.
Wir treffen auch einen Kraftfahrer aus dem Fränkischen, den seine Krankenkasse mit formalen Tricks in eine Krankschreibungs-Falle lockt. Ein Vorgehen, das nicht nur Ärzte und Patentenvertreter empört. Nur eines ist dem „betrifft“-Autoren Wolfgang Luck nicht gelungen: die Vertreter der Krankenkassen vor die Kamera zu bringen. Die Verantwortlichen verweigerten monatelang jedes Interview.
Ein Film von Wolfgang Luck
Kamera: Rainer Friedrich, Christian Eichenauer
Schnitt: Karl-Heinz Satzger
Redaktion: Eva Witte (SWR), Sabine Reifenberg (NDR)
Produktion: a&o buero
Jahr 2012
Oma lebt in Thailand
Seit drei Jahren begleiten wir deutsche Rentner auf der Suche nach dem Glück in Thailand. In unserem ersten Film „Oma will nach Thailand“ haben wir miterlebt wie Ute Schulz aus Buxtehude einen mutigen Schritt aus der Altersarmut wagt und mit vollem Risiko in ein neues Leben startet. Sie zieht in eine Seniorenresidenz in Thailand, erlebt zunächst einmal aber viele Enttäuschungen. Aber Frau Schulz gibt nicht auf und mietet sich auf eigene Faust ein Haus mitten im Reisfeld. Das war im vergangenen Jahr im zweiten Teil unserer Serie: „Oma bleibt in Thailand“. Wir haben auch Herrn Effing aus Neumünster kennengelernt, der mit seiner „Thai-Lady“ in Pattaya lebt. Und waren zu Besuch bei demenzerkrankten Menschen im „Dorf des Vergessens“.
Viele Zuschauer haben nachgefragt, wie es unseren Ausgewanderten heute geht.
Deshalb folgt jetzt der dritte Teil unserer kleinen „Oma-Serie“. Und es gibt es schon wieder spannende Neuigkeiten: Ute Schulz gründet in Thailand eine kleine Senioren-Wohngemeinschaft. Es wird für sie und ihr neue Mitbewohnerin Josefine aus Siegburg die erste WG ihres Lebens. Entsprechend groß sind die Erwartungen aber auch die Unsicherheiten. Schafft man es im Alter noch einmal sich auf einen neuen Menschen einzulassen? Und bringen beide genug Toleranz und Flexibilität für eine WG mit ? Josefine reist mit ihren zwei Katzen nach Thailand an, weil das ihre wichtigsten Familienmitglieder sind. Ute Schulz ist nach wie vor Kettenraucherin. Konfliktstoff gibt es also reichlich. 45-min-Autor Wolfgang Luck erlebt mit der Kamera hautnah mit, wie die beiden älteren Damen mit der neuen Situation klar kommen.
Es gibt aber ein Wiedersehen mit Elisabeth aus der Schweiz, die immer wieder vergisst, warum sie in Thailand ist. Wir haben sie im Dorf des Vergessens als eine lebenslustige Frau kennengelernt, doch jetzt sehen wir, wie Elisabeth viel von ihrem Lebensmut verliert. Eine schwierige Situation auch für ihre Tochter, die zu Besuch kommt und uns erklärt, warum sich die Familie entschieden hat, ihre demenzkranke Mutter in Thailand betreuen zu lassen. Unsere Dreharbeiten im Alzheimer-Dorf werden von einem Todesfall überschattet.
Auch Herr Effing in Pattaya beschäftigt sich mit dem Sterben. Er wird 75 und will für den Fall der Fälle alles ordentlich geregelt haben. Das kleine Eigentumsappartement soll seine Partnerin Somtjai erben, aber wie regelt man in Thailand Vorsorgevollmachten und Beerdigungsformalitäten ? Wir begleiten die beiden auf den Friedhof von Pattaya, wo sich die Frage stellt: lasse ich mich nach dem Tod verbrennen oder wird mein Körper einmal in thailändischer Erde zur letzten Ruhe gebettet….
Ein Film von Wolfgang Luck
Kamera: Rainer Friedrich
Schnitt: Karl-Heinz Satzger
Redaktion: Sabine Reifenberg (NDR)
Produktion: luckfilm
Jahr: 2014